Wertvolle Tipps zur Absicherung der Arbeitskraft
Die meisten Deutschen sind sehr umfassend versichert, haben aber leider oft nicht die wirklich wichtigen Versicherungspolicen und beachten wichtige Kriterien beim Vertragsabschluss nicht.
Nur ungefähr jeder zehnte Erwerbstätige sichert seine eigene Arbeitskraft ab, dagegen sind Sachversicherungen wie z. B. Glasversicherungen oder eine Fahrradversicherung sehr beliebt, was aber nicht rational ist, wenn man das Risiko und die Schwere der Belastugen, die mit einer Berufsunfähigkeit einher geht, bedenkt. Eine gesetzliche Erwerbsunfähigkeitsrente in Höhe von etwa einem Drittel des letzten Nettoeinkommens gibt es zwar noch, diese greift aber nur nur bei 100%tiger Erwerbsunfähigkeit. Der Fall der vollen Erwerbsunfähigkeit, also wenn der Erwerbstätige überhaupt nicht mehr unter den gewöhnlichen Bedingungen auf den Arbeitsmarkt tätig sein kann, tritt dagegen eher selten ein. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang auch, dass die oft synonym verwendeten Begriffe der Erwerbsunfähigkeit und der Berufsunfähigkeit strikt voneinander zu trennen sind. Eine Berufsufähigkeitsversicherug, die nicht auf „abstrakte Verweisung“, also der Möglichkeit z. B. als Polizist oder Lehrer auch noch im Hintergrund einer Bürotätigkeit nachgehen kann, ist nicht besonders leistungsstark und sichert eher die Erwerbsunfähigkeit ab. Der Begriff der „Berufsunfähigkeit“ bezieht sich daher auf den einmal erlernten und ausgeübten Beruf, somit ist darauf zu achten, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung auch dann leistet, wenn nur die letzte und gewöhnlich ausgeübte Tätigkeit nicht mehr länger ausgeübt werden kann.
Es erscheint auf den ersten Blick dagegen sehr verlockend eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Kapitaldeckung gekoppelt wird, was zu einer Rentenzahlung am Ende der Laufzeit führt. Versicherungsvertreter kommen, dann oft mit dem Argument, dass sich so die Versicherung auf jeden Fall lohnen würde, da man ja die einmal gezahlten Beiträge zurück erhalten würde. Dabei ist aber zu bedenken, dass Geld in 30 oder 35 Jahren nur noch ein Bruchteil der heutigen Kaufkraft besitzt. Die Signal Iduna gerantiert z. B. bei einer Laufzeit von 35 Jahren eine Überschusszahlung in Höhe von 32.644 Euro nach Ablauf der Versicherungsdauer an. Bei einer Inflation von nur zwei Prozent entspricht das aber nur noch der heutigen Kaufkraft in Höhe von rund 16.000 Euro. Sinnvoller ist es da alle mal die Alterssicherung separat durch eine Lebensversicherung oder Anlage auf den Kapitalmarkt abzusichern, was deutlich höhere Renditen verspricht. Selbst wer die sichere Variante von Bundesschatzbriefen wählt kann mit einer deutlichen besseren Entwicklung rechnen. Zu beachten ist auch, dass die Koppelung einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Kapitalversicherung natürlich durch einen entsprechend höheren Beitragssatz bezahlt wird.
Doch gerade das ist nicht Sinn einer Berufsunfähigkeitsversicherung, da diese auch Menschen mit relativ geringen Einkommen offen stehen soll. Selbst in Zeiten der Wirtschaftskrise, sollte nicht am Risikoschutz gespart werden, am Sparen kann man da schon eher sparen. Letzteres kann in wirtschaflich besseren Zeiten flexibel erhöht werden, der Risikoschutz kann aber nicht nur in bestimmten Zeiten bestehen.
Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung haben vergleichsweise viele eine Unfallversicherung, was wohl auch auf den deutlich günstigeren Beistragssatz zurück zu führen ist. Eine Unfallversicherung kann aber nicht die Absicherung der Arbeitskraft gewährleisten, da nur sehr wenige Fälle von Berufsunfähigkeit auf einem Unfall zurück zu führen ist. Meistens sind dagegen psychische Beschwerden wie Depressionen oder das Burn-Out-Syndrom oder Erkrankungen die Ursache. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist daher wichtiger als die beliebtere Unfallversicherung, ersetzt diese aber andererseits auch keineswegs.
Wer ein Gelenk, wie z. B. den Daumen verliert, wird dadurch i. d. R. auch berufsunfähig, da er der Beruf nicht mehr zu 50 % ausgeübt werden kann. Eine Unfallversicherung macht aber dennoch Sinn. Falls z. B. nur ein kleiner Finger abfällt ist Berufsunfähigkeit gewöhnlich nicht gegeben. Dann leistet entsprechend nur die Unfallversicherung einen kleineren Betrag, da es sicherlich nicht schön ist nur mit vier Fingern herum zu laufen.
Wer auf Grund eines Unfalles berufsunfähig wird, benötigt beide Policen, da eine Berufsunfähigkeitsrente von vielleicht 1.000 Euro sicherlich nicht ausreicht, um die im Folge des Unfalles veränderten Lebensumstände entsprechend umzugestalten. Zu beachten bei einer Unfallversicherung ist auch, dass diese für kosmetische Operationen aufkommt (um die 5.000 Euro sollten da schon versichert sein). Denn wer keine Zusatzversicherung Zahnersatz hat, muss ansonsten notwendig werdender Zahnersatz größtenteils aus eigener Tasche zu bezahlen. Sinnvoll ist auch die Garantie einer Unfallrente. Im Falle, dass die Berufsunfähigkeit in Folge eines schweren Unfalles eintritt, wird in der Regel mehr Geld benötigt als bei einer Berufsunfähigkeit ohne Unfall. Denn im letzteren Fall kann sich der Versicherungsnehmer immer noch beruflich anders orientieren, was bei Unfallschäden häufig schwieriger ist.
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