Lukratives Methan
Biogas ist in den letzten Jahren verstärkt im Fokus, wenn es darum geht, alternative Treibstoffe zu entwickeln. Zwar läuft die Verbreitung und Akzeptanz von Biogas als Treibmittel für Fahrzeuge recht schleppend an, doch im Bereich der Nutzung von Biogas zur Wärme- und Stromerzeugung verspricht man sich in der Zukunft eine Sonderrolle jenes spezifischen erneuerbaren Energieträgers. Die Gewinnung von Biogas ist nicht so ohne Weiteres machbar. Man benötigt dafür eine moderne Anlage. Ein großes Problem ist dabei, dass sich eine solche Anlage erst ab einer gewissen Masse lohnt. Woher aber bekommt man eine so gewaltige Masse an organischem Material, die es möglich macht, eine Biogasanlage effektiv zu betreiben? Größtenteils werden zur Herstellung von Biogas Abfallprodukte der Landwirtschaft verwendet.
Dazu gehören in erster Linie Pflanzen oder Pflanzenreste, die nicht oder nicht mehr benötigt werden. Außerdem bildet der Mist und Dünger, der in einem landwirtschaftlichen Betrieb meist in großer Menge anfällt, nicht selten einen Großteil der verwertbaren Biomasse. Gülle und Mist sind äußerst methanhaltig und eignen sich daher sehr gut. Weiterhin kann man natürlich Speisereste sowie häuslichen Bioabfall ebenfalls verwerten, wobei dieser meist in kaum nennenswerter Menge anfällt. Eine dritte, allerdings grundlegend verschiedene Möglichkeit an große Mengen Biomasse zu kommen, ist der gezielte Anbau von Nutzpflanzen, die ausschließlich dazu dienen, organisches Material auszubilden, das meist im September in großer Menge geerntet und in Energie umgewandelt wird. Diese Variante allerdings ist – im Gegensatz zu den vorherig genannten Quellen, die allesamt Nebenprodukte oder Abfallprodukte darstellen – durchaus kostspielig und langwierig. Naturgemäß sind es meist große landwirtschaftliche Betriebe, die sich für Biogas und dessen Nutzung beziehungsweise Verwertung interessieren, da gerade in einem solchen Umfeld ohnehin viel organisches Material als Abfallprodukt anfällt. Besonders lukrativ wird es seit Kurzen, weil die Direktvermarktung von Biogas nun gesetzlich fundamentiert und gestattet ist. Das erlaubt es beispielsweise Landwirten ihre Energie direkt und ohne Zwischenwege, das heißt mit größerem Profit zu verkaufen.
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