Eine „Niete“ hält ganz schön viel zusammen
Es gibt viele Möglichkeiten um einzelne Teile fest und sicher miteinander zu verbinden. Bei der Montage von Stahlträgern, beim Flugzeugrumpf oder an Stützpfeilern wird überwiegend mit Nieten gearbeitet. Nieten werden aus Stahl, Kupfer, Aluminiumlegierungen, Messing, Kunststoff oder auch aus Titan hergestellt. Bei den Verfahren wird zwischen Kalt- und Warmnietung unterschieden. Gegenüber Schrauben haben Nieten einen erheblichen Vorteil: Es muss kein Gewinde in die Bauteile eingebracht werden. Doch wie bei allem gibt es auch bei Nieten einen Nachteil, denn die Verbindung durch einen Niet kann nicht zerstörungsfrei wieder gelöst werden. Was hier aber ein Nachteil ist kann in anderen Bereichen durchaus ein Vorteil sein. Zum Beispiel dort, wo unlösbare Verbindungen erwünscht sind. Nieten sind vom Prinzip her zylindrische Bolzen aus Metall.
Das verdickte Ende einer Niete wird als „Kopf“ bezeichnet. Dieser Kopf liegt beim Nieten an der einen Seite der miteinander zu verbindenden Teilstücke an. Dann wird der Schaft durch das vorgestanzte oder vorgebohrte Loch durchgesteckt und durch Druck so in die Breite verformt, dass die jeweiligen Werkstücke fest und unlöslich miteinander verbunden werden. Beim „Kopf“ wird zwischen Halbrund-, Senk-, Flachrund- und Flachsenkkopf unterschieden. Bauteile, die miteinander vernietet werden sollen, müssen übereinandergelegt und miteinander „durchbohrt“ werden, da sonst der Niet aufgrund von Fertigungstoleranzen nicht durchpassen würde. Eventuell muss das Loch zusätzlich noch etwas nachbearbeitet werden. Beim Nieten wird zwischen drei konventionellen Nietverfahren unterschieden: Vollniete, Blindniete und Stanzniete. Das Vernieten mittels einer Vollniete ist die älteste Verbindungstechnik. Die „Blindniete“ erfordert nur den Zugang zu einer Seite der zu verbindenden Elemente. Beim „Stanznieten“ werden Blechteile unlösbar miteinander verbunden, ohne notwendiges „Vorlochen“, welches beim Blind- und beim Stanznieten nötig ist. In der Licht-, Küchengeräte-, Automobil- oder Telekommunikationsindustrie werden hingegen überwiegend Nieten aus Kunststoff verwendet. Die sogenannten „Spreiznieten“ sind von der Funktion her ähnlich wie ein Wanddübel: Wenn der Bolzen der Niete in den jeweiligen Halter oder in das Bauteil hineingedrückt wird, dehnt sich der Bolzen auf der anderen Seite aus – er „spreizt“ sich – und sorgt damit für eine feste Verbindung.
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