Die Hängenden Gärten und ihre Legenden
Eines der sieben Weltwunder sind die hängenden Gärten von Babylon. Ihre Existenz soll der Legende nach in die Zeit der Schaffenskraft der babylonischen Königen Semiramis fallen. Allerdings ist man geteilter Ansicht darüber, auch und besonders in Kreisen anerkannter Historiker und Archeologen, ob und in welcher Form dieses Weltwunder tatsächlich existiert haben soll. Einige zweifeln daran, ob die vorliegenden Berichte damaliger Zeitgenossen wie etwa des griechischen Gelehrten Strabon, zu diesen phantastischen Gartenanlagen tatsächlich in allen Details der Wahrheit entsprachen. So findet man in der wissenschaftlichen Debatte häufig den Einwand, dass die Erfindung und Entwicklung gewissen Techniken und technische Möglichkeiten, insbesondere was die Bewässerungsanlagen betraf, historisch hinter den hängenden Gärten datiert werden.
Manche gehen mit dieser Theorie so weit, zu behaupten, dass die Hängenden Gärten stilisierte Mutmaßungen zu nicht zugänglichen Gartenanlagen des babylonischen Königs Nebukadnezar des Zweiten gewesen sein müssen. Diese Berichte seien aus dem Faszinosum des Verschlossenen und nicht Zugänglichen heraus immer mehr von der Wirklichkeit abgerückt und in der Phantasie der selbsternannten Augenzeugen sozusagen ins Unermessliche gewuchert. Aus heutiger Sicht ist es unmöglich, festzustellen, was an diesen Berichten wahr und was erdacht ist. Allein, die Tatsache, dass bei den sieben Weltwundern ein Garten dabei gewesen sein soll, scheint den meisten Menschen seltsam vertraut. Fast jeder wünscht sich einen eigenen, schönen Garten. Es muss auch nicht immer gleich eine ganze Palastanlage sein, aber viele Gartenbesitzer strengen sich sehr und investieren viel Zeit und Mühe, um aus ihrem Garten eine kleine ansehnliche Anlage zu machen und sie eventuell noch durch eine stimmungsvolle Garten Beleuchtung gewisse Akzente zu setzen. In diese Sinne ist es gar nicht so erheblich, ob die berühmten Hängenden Gärten nun wirklich in dieser oder ähnlicher Form je existierten oder nicht. So lange sie berühmt bleiben und von ihnen ungebrochen dieselbe Faszination ausgeht wie schon seit so vielen Hundert Jahren, mag ihr Status als Weltwunder vielleicht als ein Anreiz dafür gelten, die Welt um sich herum zu gestalten und sich der Schönheit der Natur zu widmen.
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